Glaubensbeziehung

Was uns trägt sind verlässliche Beziehungen. Ohne eine innere Bindung bleibt auch der Glaube schwach.

Wir meinen oft, Glaube heißt etwas für wahr halten.

Die Aussagen der Bibel jedoch für wahr zu halten, bedeutet sie aus historischer Sicht anzugehen. Kein anderes Buch ist in seiner Herkunft, seinem Textbestand und seinen Aussagen wissenschaftlich so gründlich erforscht worden, wie die Bibel. Gerade darum wissen wir, dass historische Aussagen immer nur zu einem bestimmten Grad ihrer Wahrscheinlichkeit führen, abhängig von der Plausibilität der beigebrachten Belege.

Glaube dagegen gründet auf Vertrauen. Christen sind darum Menschen, die Jesus etwas zutrauen. Sie haben sich auf eine Beziehung zu ihm eingelassen. Sie leben aus dem Vertrauen heraus, dass bei ihm Wahrheit zu finden ist, die über alles Wahrscheinliche, was wir Menschen uns selbst sagen können, hinaus reicht.

Paradoxerweise kommt es so zu der Entdeckung, dass gerade durch die Bindung an Jesus und seine Sicht von Gott, den er seinen Vater nennt, eine erstaunliche Freiheit erwächst. Sie löst Bindungen auf, an die man sich verlieren würde und öffnet zu einer Sicht des Lebens, die von der Dankbarkeit her lebt.

Wer sich in dieser Weise an Jesus bindet, weiß, dass es im Grunde nur zwei Glaubensaussagen gibt, die alles beschreiben, was wichtig ist: Die Liebe zu Gott und seinen Nächsten zu lieben, wie sich selbst.